Spital Linth - D

Etablissements médicaux

Etablissements médicaux

Spital Linth - D, Uznach

LAGE / GESCHICHTE

Das Spital Linth liegt am östlichen Rand der Gemeinde Uznach (SG) im Übergang zur Landwirtschaftszone. Als Grundversorger für das Linthgebiet ist das Spital Linth die medizinische Anlaufstelle für mehr als 60 000 Menschen. Da das Spital an seine Kapazitätsgrenzen stösst,
hat das Stimmvolk des Kantons St. Gallen im November 2014 entschieden, die bestehenden Gebäude zu sanieren und zu erweitern.

Mit dem Spatenstich erfolgte im Februar 2017 der Startschuss für die Bauarbeiten, die unter der Federführung der Totalunternehmung HRS Real Estate AG in mehreren Etappen bis 2021 ausgeführt werden. Mit dem Bezug des neuen Erweiterungsbaus «Haus D» wurde im März 2019 die erste Etappe erfolgreich abgeschlossen.

KONZEPT/ARCHITEKTUR

Charakteristisch für das Spital Linth ist das bereits teilsanierte Bettenhochhaus mit seiner kraftvollen Gebäudevolumetrie. Auf der
Ostseite des Hochhauses wurde der Erweiterungsbau «Haus D» erstellt. Der dreistöckige, zurückhaltend gestaltete Neubau aus der Feder des St. Galler Büros Bollhalder Eberle Architektur fügt sich hervorragend in die Gesamtkomposition der bestehenden Gebäude ein. Der Wiedererkennungswert des Bettenhochhauses bleibt erhalten: Es ist weiterhin als freistehender Hauptbau zu erkennen.

Der Neubau wurde als konventioneller Massivbau in Skelettbauweise ausgeführt. Vorgefertigte helle Betonelemente dienenals Verkleidung der massiv ausgeführten Brüstungen. Zusätzliche horizontale Unterteilungen verstärken die plastische Wirkung des Neubaus. Grossformatige Holz-Metall-Fenster dienen der Belichtung der Räume, der Aufenthaltszonen und der Korridoranschlüsse. In den Untersuchungszimmern und
Büros wurden zusätzliche Elemente eingebaut, die der Frischluftversorgung dienen und sich öffnen lassen. So kann die Fassade mit hoher Flexibilität auf zukünftige Änderungen und Weiterentwicklungen im Innenraum reagieren.

Der Erweiterungsbau «Haus D» hat zwei Untergeschosse und drei oberirdische Etagen. Im zweiten Untergeschoss ist eine Tiefgarage mit 70 Plätzen untergebracht, während das erste Untergeschoss Raum bietet für Anlieferung,Technik- und Lagerräume sowie für die Physiotherapie. Im Erdgeschoss befindet sich die neue Radiologie-Abteilung: Dort sorgen präzis angeordnete Gebäudeeinschnitte und Lichthöfe für eine gute Orientierungshilfe. Im ersten Obergeschoss sind der Operationstrakt und die Endoskopie untergebracht. Die zweite Etage dient der Frauenklinik und der Gebärabteilung des Spitals Linth. Ein Teil des extensiv begrünten Flachdachs wird als Dachterrasse genutzt.

Der Anschluss zwischen dem Neubau und den bestehenden Gebäuden erfolgt im Süden mittels einer zweigeschossigen Passerelle; im Norden sind die Gebäude ineinandergreifend zusammengebaut. Im Neubau wurden die Untersuchungs- und Behandlungsgeschosse mit einer Geschosshöhe von 4,40 Metern erstellt, um eine langfristige Nutzungsflexibilität zu gewährleisten. Die Niveauunterschiede zur bestehenden Gebäudestruktur werden über Rampen mit kaum merklichem Gefälle ausgeglichen.

BESONDERHEITEN

Die grössten Herausforderungen waren die Etappierung des Gesamtprojekts, der Bau unter laufendem Spitalbetrieb und die kurzen Bauzeiten.

Entlang der SBB-Linie musste hangseitig eine Betonmauer als Objektschutz erstellt werden. Aussergewöhnlich verlief der Fassadenbau: Aufgrund der geometrischen Ausbildung der vorgefertigten Betonelemente war der Montageablauf der Fassade vorgegeben.

Um die Mitarbeiter und Patienten zu schützen, wurden die Räume der bildgebenden Geräte besonders gesichert: Röntgengeräte, Computer-Tomographen und Apparate für die Mammographie sind mit Strahlenschutzwänden und -türen ausgestattet. Bei den zwei hochfrequenten Magnetresonanz-Tomographen wurden zwei komplett vom Gebäude abgetrennte Kabinen eingebaut. Diese Kabinen aus Holz weisen eine Zwischenlage aus Kupfer aus, um Störungen in den Bildern des MRI zu verhindern.

Drei Operationssäle und ein Raum für kleine Eingriffe wurden als Reinraum zertifiziert. Für diverse Nutzungen war eine zentrale Versorgung mit Medizinalgasen nötig (Sauerstoff, technische und medizinische Druckluft, Kohlendioxid und Vakuum). Für die Operationssäle im zweiten Stock wurde eine eigene Lüftungszentrale installiert.Dank hervorragender Koordination und Zusammenarbeit mit den beteiligten Firmen hat die Totalunternehmung HRS Real Estate AG sämtliche Herausforderungen mit Bravour gemeistert: Der Erweiterungsbau «Haus D» wurde termingerecht übergeben, was für ein Spitalprojekt nicht selbstverständlich ist.

ENERGIEKONZEPT / NACHHALTIGKEIT

Das «Haus D» trägt das Minergie-Label und erfüllt sogar die Bestimmungen des Standards Minergie-ECO 2009. Die Energie für die Raumheizung und Raumkühlung kommt von Erdsonden unterhalb des Gebäudes. Zusätzliche Versorgungssicherheit bietet eine Öl-/Gasheizung. Die Energieabgabe erfolgt über eine Fussbodenheizung. Die Abwärme der technischen Geräte wird soweit wie möglich genutzt oder im Sommer im Erdsondenfeld gespeichert. Umluftgeräte sorgen für Unterstützung bei der Kühlung von Räumen mit grosser Wärmeentwicklung.


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