Wankdorf Center - Stade de Suisse

Bâtiments administratif et commerces

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Wankdorf Center - Stade de Suisse, Berne

LAGE / GESCHICHTE

Der Neubau des Stade de Suisse steht auf dem Areal des früheren Wankdorf-Stadions, der Heimstätte der BSC Young Boys. Im Wankdorf- Stadion wurde 1954 das Finale der Fussball-Weltmeisterschaft ausgetragen : 64 000 Zuschauer haben den legendären 3:2-Sieg von Deutschland über die favorisierte Mannschaft aus Ungarn miterlebt. Das Spiel ist als “Wunder von Bern” in die internationale Fussballgeschichte eingegangen.

2001 wurde das alte Wankdorf-Stadion abgerissen. Das neue, multifunktionale Stade de Suisse setzt nun einen markanten architektonischen Akzent zwischen den Strassenkreuzungen Guisan- und Wankdorfplatz. Seit dem Neubau des Stade de Suisse hat das aufstrebende Gebiet Bern-Wankdorf als Standort zum Einkaufen, für Sport, Dienstleistungen und Freizeit einen regelrechten Entwicklungsschub erlebt – auch dank der hervorragenden Erschliessung mit Autobahn, Tram, Bus und S-Bahn.

KONZEPT/ARCHITEKTUR

Die Multifunktionalität des Gebäudekomplexes – also die Verbindung von Einkaufs- und Dienstleistungsflächen mit einem Fussballstadion – entsprach damals den modernsten Konzepten in Europa. Nach dem St. Jakob-Park in Basel – ebenfalls ein Projekt der Losinger Marazzi AG – war das Stade de Suisse erst das zweite Projekt dieser Art in der Schweiz.

Der Gebäudekomplex wurde als Beton-Skelettbau auf Pfählen fundiert, die bis zu 42 Meter in den Boden ragen. Das Stade de Suisse zählt 32 000 gedeckte Sitzplätze. Das zweite Obergeschoss, erreichbar über eine breite Treppe, bildet die Erschliessungsebene. Sie übernimmt die Funktionen des Caterings und der Gastronomie und teilt den Tribünenbereich in einen unteren und oberen Teil (Parkett und Balkon) auf. Das Stadion entspricht allen Anforderungen für die Austragung internationaler Spiele, kann aber auch für Konzerte, Schwingfeste oder andere Grossanlässe genutzt werden. Der Stadionbetrieb und die kommerzielle Zusatznutzung beeinträchtigen sich gegenseitig nicht.

Der Haupteingang des Einkaufszentrums Wankdorf- Center weist in eine grosse, lichtdurchflutete Halle. Von der Tiefgarage führt auch ein Rollband in die Eingangshalle. Für die Gestaltung des schönen Einkaufszentrum war die renommierte Innenarchitektur- Firma Rhode Kellermann Wawronsky aus Düsseldorf zuständig. Rund um das Einkaufszentrums gruppieren sich 35 Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von rund 32 000 m2. Mehr als einen Viertel davon nimmt der Ankermieter Coop ein, der im Wankdorf-Center ein Warenhaus, einen Megastore und ein Restaurant betreibt.

Vor dem Hauptbau mit dem Stadion und dem Wankdorf- Center ist ein neuer Quartierplatz entstanden, der vom neuen Solitärbau begrenzt wird. Der Solitärbau besteht aus Büros, Labors und Werkstätten, zwei Schulen mit 700 Schülerinnen und Schülern sowie aus acht grosszügigen Attikawohnungen. Die Wohnungen sind gegen Südwesten ausgerichtet und vom Quartierplatz oder mit einem separaten Lift von der Tiefgarage direkt zugänglich.

BESONDERHEITEN

Neben der Grösse des Projekts stellte die Multifunktionalität eine besondere Herausforderung für den Totalunternehmer Losinger Marazzi dar – besonders im Bereich Sicherheit. Es brauchte zahlreiche Simulationen von Brandschutzmassnahmen und Fluchtwegen, um die behördlichen Vorschriften einhalten zu können. Immerhin konnte man vom Bau des St. Jakob-Parks in Basel profitieren, wo ähnliche Herausforderungen zu meistern waren.

Zudem war beim Stade de Suisse die Baufläche praktisch identisch mit der Grundstücksfläche. Aufgrund der engen Platzverhältnisse stellten sich dem Ausführungsteam echte logistische Herausforderungen. Trotz dem hohen Termindruck konnte der prestigeträchtige Neubau pünktlich eröffnet werden.

ENERGIEKONZEPT

Auf dem Dach des Stade de Suisse werden rund 9 000 m2 für die Produktion von Sonnenstrom genutzt. Die Photovoltaik-Anlage war damals die grösste ihrer Art in der Schweiz. Mit ihrer Kapazität können 200 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Das Einkaufszentrum deckt seinen Wärmebedarf mit einer Gasheizung ab. Die Abwärme aus den Kälteanlagen der Geschäfte fliesst in die Rasenheizung, die dafür sorgt, dass die Spielunterlage des Stadions auch im Winter grün bleibt.