Swiss Life Arena - D

Culture - Sports - Loisirs

Culture - Sports - Loisirs

Swiss Life Arena - D, Zürich

GESCHICHTE/LAGE

Das Stadion Swiss Life Arena befindet sich in den «Unteren Isleren» in der ehemaligen Schwemmebene der Limmat, neben dem Gleisfeld des Bahnhofs Zürich-Altstetten. Die annähernd rechteckige Parzelle erstreckt sich nach Norden bis zur Bernerstrasse Süd, welche die Autobahn A1H begleitet. Das markante, grosse Volumen in einem rund 200 Meter breiten Geländestreifen zwischen zwei stark frequentierten überregionalen Verkehrswegen bildet den Abschluss des bebauten Gebietes der Stadt Zürich. Nach Westen grenzt es an Familiengärten, östlich von ihm sind in den letzten Jahren zahlreiche neue Büro- und Gewerbebauten entstanden, die ebenfalls von der sehr guten Verkehrsanbindung profitieren.

Anlass für die Errichtung des Stadions waren die Raumbedürfnisse des Zürcher Schlittschuh-Clubs (ZSC), bekannt als ZSC Lions. Das in der höchsten Landesliga engagierte Eishockey-Team des als Aktiengesellschaft organisierten Clubs spielte während Jahrzehnten im multifunktionalen Hallenstadion in Zürich-Oerlikon. Zusammen mit der Stadt Zürich kam die Clubleitung zum Schluss, dass die ZSC Lions eine eigene «Homebase» brauchen. In einer Standortevaluation von rund 20 städtischen Arealen fiel der Entscheid auf den heutigen Standort. Bei einem Projektwettbewerb wurde 2012 der nun realisierte Stadionentwurf zum Sieger erkoren. Er sollte ursprünglich neben den ZSC Lions auch dem Volleyballclub Volero eine Heimat geben und wurde später unter Beibehaltung von Grundkonzeption und Silhouette redimensioniert und überarbeitet. 2016 gewährte das Stimmvolk der Stadt Zürich den ZSC Lions für die Realisierung das Baurecht, ein rückzahlpflichtiges Darlehen und für dreissig Jahre ab Fertigstellung einen jährlichen Betriebsbeitrag.

KONZEPT/ARCHITEKTUR

Die Swiss Life Arena ist ein kompakter Baukörper aus Stahlbeton mit einheitlicher Fassade. Den Parzellengrenzen folgend, bildet sie im Grundriss ein 170 Meter langes und 110 Meter breites Rechteck. Das Stadion ist in der Querrichtung, parallel zu den Verkehrswegen in Ost-West-Richtung angeordnet – die Mannschaften spielen somit stadtein- oder -auswärts. Südlich und nördlich sind dieser grossen Halle niedrigere Gebäudeflügel vorgelagert, zwischen denen die Spielstätte 33,5 Meter hoch aufragt. Der monolithische Gesamteindruck, die dominierende Halle in der Mitte und die ornamentierte Fassade geben dem Gebäude einen fast sakralen Charakter. In der Nacht lassen sich die Fassaden über diskret integrierte Leuchten farbig bestrahlen.

Die Eingänge zum Stadion befinden sich an der Ost- und der Westseite. Erreicht werden sie über Vorzonen, die sich den Grenzen zu den Nachbarparzellen entlangziehen. Über Kolonnaden aus gebauchten Säulen sind die Fassaden auf diesen Zugangsseiten mit konkav geschwungenen und gerippten Elementen aus Ort-Sichtbeton verkleidet. Die völlig geschlossenen Fassadenelemente erinnern an Vorhänge oder ein Festzelt. Ein Teil der Zuschauer erreicht ihre Tribünenplätze über Freitreppen und eine grosse Dachterrasse auf dem südlichen Seitenflügel. Dieses Freiluftfoyer gewährt einen schönen Ausblick auf die Nachbarschaft und die Bahnanlagen. Im Erdgeschoss ist das Stadionrestaurant untergebracht. Dieses befindet sich an der Vulkanstrasse, die entlang des Gleisfelds verläuft, ihm vorgelagert ist ein Aussenbereich. In den beiden oberen Geschossen sind Büro- und Dienstleistungsflächen untergebracht.

Der nördliche Seitenflügel an der Bernerstrasse und der Autobahn beherbergt eine Trainingshalle, darüber einen Businessclub mit Gastronomiebetrieb und direktem Blick auf das Spielfeld sowie weitere Mietflächen. Auch das Stadion selbst wird auf der Nord- und Südseite über die ganze Höhe von Raumschichten mit Mietflächen eingefasst. An der Süd- und der Nordfassade spinnen Ort-Sichtbetonelemente das Vorhang-Thema weiter: Um kreisrunde Fenster wurden die gewellten Ortbetonoberflächen so gegossen, dass sich ein spielerisches Bild von «Raffungen» ergibt.

Das Stadion bietet Platz für 12’000 Menschen. In ihm können neben Eishockey auch andere Sportarten ausgeübt werden, etwa Handball oder Tennis. Es lässt sich auch für kulturelle Events nutzen. Über den steilen Tribünen trägt ein offenes Stahlfachwerk das stützenfreie Dach. Wie die Gebäudehülle ist auch das Stadion mit ornamentalen Details geschmückt: Über den schmalen Tribünen, hinter den Spieltor-Seiten, fällt von einem Versatz in der Fassade her aus unsichtbaren Oberlichtern Tageslicht in riesige parabelförmige Nischen, die sich bei Dunkelheit mit farbigem Licht ausleuchten lassen. Die Nordseite der Halle mit den Arbeitsplätzen für die Presse und den Fenstern zum Businessclub ist als Innenfassade in grob geripptem Ortbeton ausgestaltet, ähnlich wie die Aussenfassaden an der West- und Ostseite. Das Kreis- oder Puck-Motiv der Fenster in der Süd- und Nordfassade wiederholt sich im Inneren bei Deckenleuchten oder bei den Beschlägen der Sperrgitter. Zur Dekoration kann man auch den LED-Würfel zählen, der über dem Spielfeld vom Dach abgehängt ist. Mit den Massen von beinahe 12 x 12 x 8 Metern gilt er als der grösste Europas.

ENERGIEEFFIZIENZ/NACHHALTIGKEIT

Ausgehend von den Zielen der 2000-Watt-Gesellschaft, wurde ein Energiekonzept für die Swiss Life Arena entwickelt und umgesetzt. Es nutzt Synergien zwischen der Kälteproduktion und der daraus entstehenden Abwärme. In einer Energiezentrale wird die Kälte für die Eisfläche, die Klimakälte für die Entfeuchtung der Raumluft und die Raumklimatisierung im Stadion produziert. Die daraus entstehende Abwärme dient der Beheizung der Räume und über Wärmepumpen der Erwärmung des Duschwassers. Ausserdem ist die Swiss Life Arena an das Anergienetz des Kälteverbunds Altstetten angeschlossen, was eine optimale Ausbeute der «Abfallenergie» aus der Kälteproduktion ermöglicht. Auf dem Dach des Gebäudes ist eine Photovoltaikanlage mit 400 kWp installiert. Der hier produzierte Strom von 400 MWh wird direkt in der Arena verbraucht. Beim Bau und der Ausstattung wurde darauf geachtet, möglichst recycelte sowie umwelt- und gesundheitsverträgliche Baustoffe und Materialien zu verwenden.