Cultures - Sports - Loisirs

9007D

Valais

LAGE/GESCHICHTE

Adam Bonvin, ein Kind der Region und ehrgeiziger Jungunternehmer, hatte schon immer das Meer den Bergen vorgezogen und wurde früh ein passionierter Surfer. Als kleiner Junge überredete er seine Eltern regelmässig mit Nachdruck zu Ferien am Meer. Mit gerade einmal 20 Jahren eröffnete er zusammen mit seinem Vater das Alaïa Chalet. Alaïa Bay ist somit die Lösung, um den Surfsport zu entdecken und auszuüben, ohne an das andere Ende der Welt fahren zu müssen. Die Schweiz zählt rund 40000 Surfbegeisterte. Am Rande der Walliser Hauptstadt Sion gelegen, hat sich das Freizeitresort Domaine des Iles als idealer Standort erwiesen. Die Infrastruktur ist für über drei Millionen Surferinnen und Surfer in weniger als drei Autostunden erreichbar und verfügt über eine Kapazität von bis zu 100000 Sessions jährlich. Für das besonders atypische und komplexe Bauobjekt, das zum Zeitpunkt der Planung noch einzigartig war, wandte sich die Bauherrschaft an Losinger Marazzi, damit diese ihr Know-how, ihre Kenntnis der Schweizer Baunormen und ihre Betriebskontrolle einbringt.

PROJEKT

Der Rohbau des Beckens war äusserst anspruchsvoll und erforderte eine mit Hilfe von GPS-Koordinaten millimetergenaue Berechnung der Abmessungen. So gross wie ein Fussballplatz, besteht es aus zwei gleichgrossen Hälften, die von insgesamt 46 Motoren bewegt werden. Dabei kann die Grösse der Wellen und deren Häufigkeit von 300 bis 1000 Wellen pro Stunde durch einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin von einer erhöht liegenden Kontrollkabine aus geregelt werden. Der Komplex verfügt über eine Holzterrasse von 1000 m2 , einen Anfängerbereich mit Kunstrasen, eine Ruhezone mit Naturrasen, ein grosses Restaurant, einen Shop für Surfartikel und Surfbekleidung sowie eine Werkstatt. Die Innenräume bestehen hauptsächlich aus Beton und verfügen über geschliffene Betonböden sowie mit Akustikplatten verkleidete Sichtbetonwände und -decken. Die Wände des Restaurants sind mit Holzlattung verkleidet. Auf der Baustelle wurde das Aushubmaterial nicht entsorgt, sondern am Standort vollständig wieder verwendet, insbesondere zur Aufschüttung eines Erdwalls entlang der Autobahn, um einen natürlichen Schallschutz zu schaffen. Die Installation von Solarpanels ermöglicht die Deckung des Energiebedarfs von Restaurant und Werkstatt. Die Erwärmung des Wassers für die sanitären Anlagen erfolgt mit Hilfe eines Gaskessels, eine Wärmepumpe liefert die Energie für die Heizung, und das Beckenwasser bleibt unbeheizt. Das Becken wird aus dem Wassernetz aufgefüllt und erfordert pro Jahr nur eine Teilentleerung, die nach vorheriger Kontrolle in die Sauberwasserkanalisation erfolgt. Regenwasser wird vollständig direkt vom Boden aufgenommen. Der Energieverbrauch der Wellenmotoren ist vergleichbar mit dem eines Sechser-Sesselliftes.

KONZEPT

Der Komplex wurde entworfen, um ein sensationelles Erlebnis zu bieten und gleichzeitig einen optimalen Betrieb zu gewährleisten. Anders als am Strand sind die am Computer programmierten Wellen immer perfekt. Benannt nach Waikiki, Malibu und anderen bekannten Surfspots, gibt es 20 verschiedene, bis zu 2 Meter hohe Wellenarten. Die erstellten Wellensets ermöglichen rasche Fortschritte beim Surfen. Die Surferinnen und Surfer erhalten alle drei Minuten eine gute Welle, während sie im Meer bei optimalen Bedingungen jeweils eher eine Viertelstunde warten müssen. So kann man davon ausgehen, dass in einer Stunde Intensivkurs Fortschritte wie in einem mehrtägigen Surf-Camp erzielt werden können. Ziel der Anlage ist es sicherlich nicht, die Ozeane zu ersetzen, sondern sowohl Amateuren als auch Profis ein regelmässiges Surftraining zu ermöglichen, wobei höchstens 40 Personen gleichzeitig im Becken surfen können.