Wohnen am Park D

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Wohnen am Park D, Arbon

LAGE / GESCHICHTE

In den 1980er-Jahren hat die Saurer AG in Arbon (TG) die letzten Lastwagen ausgeliefert. Für das frühere «Saurer Werk Zwei» besteht seit 2007 ein Gestaltungsplan, mit dem das ausgediente Industriegelände langsam in einen neuen Stadtteil von Arbon verwandelt wird. 2012 hat die HRS Real Estate AG das gut 200 000 m2 grosse Areal westlich des Bahnhofs gekauft, um es kontinuierlich zu entwickeln – unter anderem mit einem neuen, 20 000 m2 grossen Stadtpark und einer Passage, die nach dem Saurer-Gründer Franz Saurer benannt ist.

2016 konnten auf dem Areal «Saurer Werk Zwei» die ersten Meilensteine gesetzt werden: Eröffnet wurden das Projekt «Hamel» mit Geschäften und Loftwohnungen sowie ein neuer Jumbo-Markt. Im September 2017 ging das Kunst- und Kulturzentrum «Presswerk Arbon» in Betrieb. Seither entwickelt die HRS Real Estate AG das Areal mit anderen Projekten weiter.

Am westlichen Rand des Geländes, wo früher Lagerhallen von Saurer standen, wurde das hier beschriebene Projekt «Wohnen am Park» mit 18 Eigentums- und 63 Mietwohnungen erbaut. Dank der Nähe zum erwähnten neuen Stadtpark, zum Bodensee und zum Bahnhof Arbon waren die Objekte auf dem Wohnungsmarkt sehr begehrt.

KONZEPT / ARCHITEKTUR

Die Überbauung besteht aus insgesamt sechs Häusern, die sich harmonisch auf einer Grünfläche verteilen. Mit dieser Anordnung schafft der Architekt freie Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Das clever arrangierte Terrain schenkt dem Innenhof eine sympathische Präsenz und erzeugt gleichzeitig Privatsphäre für die einzelnen Wohneinheiten.

In den beiden westlichen Gebäuden mit direktem Ausblick zum Stadtpark wurden je neun Eigentumswohnungen mit 3,5 bis 5,5 Zimmern eingerichtet. In den restlichen vier Gebäuden sind 63 Mietwohnungen mit 2,5, 3,5 oder 4,5 Zimmern untergebracht. Das differenzierte Farbkonzept und die Materialwahl stellen eine Hommage an die Natur dar. Die Farbe Grün setzt Akzente, bricht und gliedert mit hellen und dunkleren Nuancen die Gebäudevolumen, schenkt Lebendigkeit und schafft Orientierung.

Horizontale, leicht vorgesprungene Bänder fassen die Baukörper ein, während raumhohe Fenster die klare Struktur untermalen. Auffallend sind die grossen Terrassen und Balkone sowie zusätzliche Gartenanteile von mehr als 100 m2 im Erdgeschoss. In der obersten Etage befinden sich jeweils grosszügige Attikawohnungen mit teilweise gedeckten Aussenflächen.

Sowohl die Grundrisse wie auch der Innenausbau mit erstklassigem Eichenparkett zeigen viel Detailliebe und Können des Architekten. Sei es die klare Trennung der Wohn- und Schlafräume durch einen Korridor, was die Wohnqualität erhöht und ruhige Inseln schafft, oder das Reduit nahe der Küche.

Die Überbauung ist ein klassischer Massivbetonbau, wobei aus Gründen des Hochwasserschutzes das Erdgeschoss als Hochparterre einen Meter über dem Boden angelegt wurde. Im Untergeschoss befinden sich Keller- und Technikräume sowie die zentrale Tiefgarage mit direktem Zugang zu den Wohnungen.

Befestigte Gehwege und Kiesflächen durchziehen den Innenhof. Die Flächen dazwischen können nicht als klassischer Rasen genutzt werden, sondern dienen als rein natürlicher Lebensraum für Bäume und Blütenpflanzen. Die Freiflächen für die Bewohnerinnen und Bewohner befinden sich im Stadtpark oder an den Ufern des Bodensees.

BESONDERHEITEN

Zuerst mussten auf dem Baugelände Altlasten beseitigt werden: Alte Betonelemente von früheren Lagerhallen wurden freigelegt und herausgespitzt.

Der Baugrund bestand aus weichen, instabilen Schichten mit Ablagerungen von Sand, Seeton und Silt. Deshalb musste die Überbauung mit 300 Pfählen bis zu 40 Meter tief auf einer Moräne verankert werden, wobei eine grosse Bohrmaschine zum Einsatz kam. Die Pfähle haben einen Durchmesser von 600 mm und wurden vor Ort mit Beton gefüllt. Bei der statischen Absicherung des Gebäudes wurde permanent im Grundwasser gearbeitet. Trotz dieser Erschwernisse konnte die Überbauung zwei Monate vor dem ursprünglich festgelegten Termin übergeben werden.

ENERGIEKONZEPT / NACHHALTIGKEIT

Die Überbauung «Wohnen am Park» entspricht den strengen Richtlinien des Minergie-Labels; auf eine Zertifizierung wurde verzichtet. Die Energieversorgung erfolgt über umweltfreundliche Fernwärme. Für die Miet- und Eigentumswohnungen wurden separate Anschlüsse an den Wärmeverbund des Energieparks Morgental installiert. Der Energiepark, der von der Elektra Birseck Münchenstein (EBM) betrieben wird, produziert die Fernwärme zum allergrössten Teil aus Klärgas, aus dem Abwasser der ARA Morgental sowie aus Altholz.

Die Flachdächer der Überbauung sind extensiv begrünt. Auf den Dächern sorgt ein erhöhtes Stauvolumen dafür, dass das Regenwasser mit einer Verzögerung in die Kanalisation abfliesst.


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