IAV 7

Bâtiments administratif et commerces

Bâtiments administratif et commerces

IAV 7, Genève

LAGE / GESCHICHTE

Am rechten Genferseeufer, wo zahlreiche staatliche und internationale Institutionen sowie Nichtregierungsorganisationen beheimatet sind, hat sich die « Fondation des Immeubles pour les Organisations  Internationales (FIPOI) » Mitte der Sechzigerjahre niedergelassen. Dieser weise Entscheid führte dazu, dass sich  die Stiftung ohne Umwege direkt mit den Realitäten einer sich ständig weiterentwickelnden Welt auseinandersetzen und ihre Aktivitäten ausweiten kann.

Durch die steigenden Bedürfnisse macht sich die Stiftung Gedanken zu ihrem Kulturerbe und im Speziellen zum  
Potenzial rund um den Verwaltungssitz am Chemin de  Varembé. Nach reiflicher Überlegung fiel die Wahl auf ein aussergewöhnliches Ausbauprojekt. Neue, einzigartige und autonome Dimensionen sollten den selbstbewussten Auftritt versinnbildlichen, jedoch ohne sich von den Grundsätzen des bisherigen Gebäudes abzuwenden.

KONZEPT

Mitten in diesem streng urbanen Kontext bietet das sechsgeschossige, mit Attika versehene Gebäude moderne und lichtdurchflutete Büroräume rund um eine in der Mitte stehende vertikale Verteilzentrale. Im Erdgeschoss befindet sich ein auf doppelter Höhe offenes und weites Konferenzzentrum mit fünf perfekt ausgerüsteten Sälen – der grösste bietet 200 Sitzplätze. Dort gibt es zudem Dolmetscherkabinen und eine Cafeteria.Hinzu kommt ein grosszügiger Kinderhort für rund fünfzig Kinder und, zur Freude aller, ein herrlicher Innenhof unter freiem Himmel.

PROJEKT

Der Turm, der sich aus den Geschossen ergibt, ist eine kompakte Einheit mit sanften und fliessenden Formen und verleiht dem Gebäude eine einzigartige und kraftvolle Identität. Eine unregelmässige Dreieckstruktur mit stark abgerundeten Winkeln unterstreicht die gut durchdachte Anordnung. Diese garantiert eine bestmögliche Orientierung und freie Sicht, auch für die benachbarten Gebäude. Das grosse Erdgeschoss ist konventioneller, rechteckiger gestaltet und verbindet sich harmonisch mit der Umgebung, sei es mit dem bestehenden Gebäude oder mit der Strasse selbst.

Trotz ihrer Einheitlichkeit unterscheiden sich  das Erdgeschoss und die Obergeschosse. Die Stockwerke sind einzeln durch eine Metallpasserelle mit dem ursprünglichen Gebäude verbunden. Diese zeichnen sich durch glatte Oberflächen aus, wobei die grosszügigen runden Fensterfronten eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlen, was dem sonst dichten Quartiergefüge guttut. Das Erdgeschoss hingegen unterstreicht die Rolle als Stütze dank der vertikalen Strukturen der Aussenfassade, die in dichter und zufälliger Reihenfolge angebracht sind. Die Kombination hauptsächlich von Glas und Metall entspricht zudem den strengsten Vorgaben in Bezug auf Energieeffizienz, sodass der gesamte Bau mit dem MINERGIE­Label ausgezeichnet wurde.

Diese zeitgenössische Bausprache über fünf unterschiedliche Fassaden lässt verschiedene technische Besonderheiten erkennen, insbesondere bezüglich der begrenzten Platzverhältnisse und des Aufbaus über den zwei bestehenden Untergeschossen. Dies ist beispielsweise bei der 130 cm dicken Deckenplatte aus Spannbeton der Fall, die verhindert, dass ausser unter dem Haupttreppenhaus zu viele Mikropfähle platziert werden mussten. Sie ermöglicht gleichzeitig eine Verteilung des Gewichts der aktuellen Geschosse über dem grossen, säulenfreien Erdgeschoss. Eine wunderbare Leistung im Hinblick auf die geschwungene Bauweise und die nicht vorhandene Parallelität.

Die stets gut kontrollierte Bauumsetzung ist das Ergebnis einer sorgfältigen und frühzeitigen Planung. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten machte es möglich, Probleme frühzeitig zu erkennen, wirksame  und wirtschaftliche Lösungen zu erarbeiten  und diese in die Gesamtplanung zu integrieren. Trotz der notwendigen Aufrechterhaltung der Aktivitäten im bestehenden Gebäude und teilweise der technischen Abläufe im zweiten  Untergeschoss verliefen die Arbeiten auf der Baustelle problemlos und überzeugen schlussendlich durch einen eleganten, den Vorgaben und  Erwartungen der Bauherrschaft entsprechenden Bau.